Um den Sinkflug des faszinierenden Greifvogels aufzuhalten, haben sich Landschaftspflegeverbände und Akteure aus Wissenschaft und Naturschutz
zusammengeschlossen. Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL), der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) und die Deutsche Wildtier
Stiftung (DeWiSt) bilden gemeinsam mit den Partnern vor Ort das nationale Schutzprojekt „Rotmilan – Land zum Leben". Kern des Vorhabens ist
die Beratung und Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft in elf Modellregionen in acht Bundesländern. Mit ihr gemeinsam soll die Agrarlandschaft
so gestaltet werden, dass der Rotmilan eine sichere Zukunft hat. Das Vorhaben wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das
Bundesamt für Naturschutz gefördert.
Aus der langjährigen Statistik auf dem Gebiet des Naturparks Sternberger Seenland (2010) zeigt sich, dass sich seit 1990 die Grünlandanteile stark
zugunsten des Ackerlandes verändert hat. Für den Sichtjäger Rotmilan bedeutet dies in vielen Regionen im Wirkbereich des "Landschaftspflegeverbandes
Sternberger Endmoränengebiet" (LSE( e.V. eine enorme Verschlechterung der Nahrungssituation. Begründet durch den gesteigerten Bedarf an nachwachsenden
Rohstoffen wurde eine Trendwende weg von den Flächenstilllegungen in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts hin zu dichtwüchsigen Ackerkulturen in
der Gegenwart beobachtet. Die Tendenz nach Aussagen von anerkannten Ornithologen (u.a. E. Schmidt, Wendorf) lässt sich folgendermaßen zusammenfassen:
Im Einzugsbereich des LSE wurden 2011/2012 sechs bis acht Brutpaare gezählt, zur Jahrtausendwende waren es noch 14 Brutpaare. Das bedeutet, dass sich
durch intensive Landbewirtschaftung mit dichtwüchsigen Monokulturen die Rotmilanpopulation halbierte.
Eine Förderung der Rotmilanpopulation kann demzufolge über ein gesteigertes Nahrungsangebot und dem Horstschutz erfolgen. Die Steigerung des
Nahrungsangebotes muss vor allem zur Zeit der Jungenaufzucht (Mai/Juni) durch die Grünlandmahd in der betreffenden Zeit erfolgen sowie die Horstruhe
garantiert werden. Die Schaffung von Lebensräumen für verschiedene Beutetiere (Kleinvögel, Kleinsäuger) durch naturschutzgerechte Flächenbewirtschaftung
(Ackerrandstreifen, Anbau von Leguminosen, Erhalt/ Ausbau von Kulturlandschaftbestandteilen) ist ein weiteres Anliegen.
Rotmilankartierung
Der Rotmilan ist aus seinem Winterquartier zurück!
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